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Einkaufsstadt

Das Innenstadtprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ (ZIZ) des Bundes

Mit dem Bundesprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ (ZIZ) werden Maßnahmen in Groß-, Mittel- und Kleinstädten in ganz Deutschland gefördert. Die Stadt Pforzheim ist eine der förderfähigen Kommunen und erhält vom Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) 2,3 Millionen Euro Fördergelder bis zum 31.08.2025.

Strukturwandel

Der Strukturwandel in den Innenstädten und Zentren, insbesondere der zunehmende Online-Handel, stellt viele Kommunen deutschlandweit bereits seit längerem vor große Herausforderungen. Die Corona-Pandemie hat die Entwicklungen beschleunigt. Nicht nur der Einzelhandel, Innenstädte und Zentren insgesamt stehen vor enormen Anpassungsdruck.

Standorte stärken

Wir müssen unsere Zentren als multifunktionale Standorte stärken, als Sozial-, Arbeits- und Erlebnisraum, mit Angeboten für Wohnen, Arbeiten, Begegnung, Bildung, Betreuung, Kultur, Logistik, Gastronomie und Handel. Zudem sind vielfältig öffentlich nutzbare Grünanlagen, Parks, Wasser- und Freiflächen, hohe baukulturelle Qualitäten sowie spannende Architektur wichtig, damit Menschen ihre Zentren und Innenstädte weiter aufsuchen und sich gerne dort aufhalten. Die Stadt muss zum Erlebnis werden.

Innovative Konzepte

Mit ZIZ werden innovative Konzepte und Handlungsstrategien zur Stärkung der Resilienz (Widerstandsfähigkeit) und Krisenbewältigung zum Erhalt und zur Entwicklung attraktiver, zukunftsfähiger Zentren gefördert. Dabei sieht das Bundesprogramm die Förderung konzeptioneller Maßnahmen vor, mit denen die Weichen für eine nachhaltige Innenstadt-, Zentren- und Ortskernentwicklung gestellt werden sollen. Der Bund unterstützt die ausgewählten Städte und Gemeinden bei der anspruchsvollen Aufgabe, attraktive, zukunftsfähige Zentren zu erhalten bzw. zu entwickeln.

Förderantrag

Mit einem umfassenden Maßnahmenkatalog soll die Pforzheimer Innenstadt nachhaltig aufgewertet und zukunftsfähig gestaltet werden. Gemeinsam mit allen Innenstadtakteuren und Partnern insbesondere aus dem wirtschaftlichen, kulturellen und gesellschaftlichen Leben sollen zukunftsweisende Konzepte und Handlungsstrategien zu einer nachhaltigen Attraktivitätssteigerung der Pforzheimer Innenstadt entwickelt werden. Der Fokus liegt hierbei auf der Vernetzung innerstädtischer Einkaufsquartiere, auf der Entwicklung neuer (Veranstaltungs-)Formate und Aktionen zur Steigerung der Frequenz und Angebotsvielfalt sowie auf der Einbeziehung der Flüsse und Flussufer als Alleinstellungsmerkmal. Die Einbeziehung aller relevanten Stakeholder sowie die Beteiligung bisher nicht ins Stadtgeschehen eingebundener Bevölkerungs- und Akteursgruppen ist hierbei ein wesentlicher Bestandteil. Mit den Projekten werden Impulse für eine attraktive Innenstadt gesetzt. Neue Ideen, innovative Betriebskonzepte und kreative Aktionen erschließen neue Zielgruppen und vervollständigen das innerstädtische Angebot. Ziel ist ein ausgewogener und für die Kunden und Besucher interessanter Branchenmix aus Einzelhandel, Gastronomie, Kultur-, Dienstleistungs- und Freizeitangeboten.

Das Augenmerk des Förderantrages richtet sich auf

  • überdimensionierte Verkehrsflächen mit Barriere-Wirkung (insbesondere Zerrennerstraße, die die Innenstadt in eine nördliche und in eine südliche Hälfte trennt)
  • negative Entwicklungstrends in Teilen der Fußgängerzone (Trading-down-Effekt in Rand- und Seitenlagen)
  • Angebotslücken zwischen den Teilräumen innerhalb der Einkaufsinnenstadt (insb. Leopoldstraße)
  • stark heterogener Handelsbesatz
  • fehlende (zielgruppenspezifische) Aufenthaltsorte für Familien, Jugendliche und Erwachsene
  • fehlender Zugang und nicht ausgeschöpfte Erlebbarkeit des Flusses „Enz“ als Aktionsareal und als Alleinstellungsmerkmal
  • fehlende Fußwege in wesentlichen, die Innenstadt erschließenden Situationen / Relationen
  • fehlende Radwege (in Nord-Süd-Richtung; zudem Enzufer-Radweg von Ufer zu Ufer wechselnd)
  • Immobilien mit Leerständen und Sanierungsbedarf, darunter einige so genannte „Schlüsselobjekte“
  • geringes Angebot an Wohnungen (nur ca. 2.000 von ca. 128.000 Einwohnern wohnen im Kernbereich)
  • städtebaulich unbefriedigender westlicher Abschluss des Marktplatzes
  • fehlende Aufenthaltsqualität am zentral gelegenen Leopoldplatz (ÖPNV-Drehkreuz mitten im FGZ-Bereich)
  • unsichere Zukunft des Warenhauses von Galeria Karstadt Kaufhof
  • Reaktivierung des bis 2020 von Galeria Karstadt Kaufhof genutzten „Bettenpavillons“ durch die neue Funktion einer Markthalle

Das Projektgebiet

Das Projektgebiet orientiert sich an der räumlichen Abgrenzung der Einkaufsinnenstadt aus dem Märkte- und Zentrenkonzept (CIMA 2010, Stadt+Handel 2022). Das Gebiet wird durch die Luisenstraße im Norden, den Schlossberg und die Deimlingstraße im Osten, die Bleichstraße und den Waisenhausplatz im Süden sowie die Jahnstraße im Westen begrenzt. Innerhalb des Projektgebietes befindet sich die Haupteinkaufslage (1A) in der Westlichen Karl-Friedrich-Straße (zwischen Schlössle-Galerie und Marktplatz). Dieser Bereich zeichnet sich durch eine große Einzelhandelsdichte und hohe Kundenfrequenz aus. Des Weiteren wird das Projektgebiet durch das südlich der Enz gelegene Sedan-Quartier mit vorwiegend inhabergeführten Läden sowie durch kleinere und jenseits der wesentlichen Bewegungs- und Sichtachsen gelegene Bereiche mit Gassen und Höfen gekennzeichnet, die in unmittelbarer Abhängigkeit zur zentralen Innen-stadt stehen, sich aber durch einen individuellen Besatz an Geschäften und Gastronomiebetrieben kennzeichnen. Prägend sind auch die Flussufer der Enz, die das Projektgebiet von West nach Ost durchläuft.

Projektbausteine

Das Maßnahmenpaket zum Förderantrag „Vernetzung der innerstädtischen Einkaufs-, Wohn- und Erlebnisquartiere nördlich und südlich der Enz“ umfasst verschiedene Projektbausteine. Dadurch ist es möglich im Hinblick auf eine langfristige und nachhaltige Stärkung der Innenstadt an verschiedenen Stellschrauben zu drehen und unterschiedliche Zielgruppen anzusprechen und für eine aktive Beteiligung am Stadtentwicklungsprozess zu Beteiligen.

Im Fokus stehen Machbarkeitsstudien und Nutzungskonzepte, um für leerstehende innerstädtische Immobilien die bestmögliche Nachnutzung zu finden. Aber auch die Digitalisierung lokaler Angebote und Serviceleistungen und die Neukonzeption von Veranstaltungsformaten und Aktionen ermöglicht die Ansprache neuer Zielgruppen und tragen zur Identitätsbildung in der Stadt bei. Auch die Aktivierung der Flussufer soll dafür sorgen, für Pforzheim ein Alleinstellungsmerkmal herauszuarbeiten und den Aufenthalt in der Innenstadt attraktiver zu gestalten. Es sollen Anreize für einen Besuch der Innenstadt geschaffen werden.

Ein weiterer wesentlicher Projektbaustein ist der Aus- und Ausbau von innerstädtischen Kooperationen jeglicher Art. Die Aufwertung der Innenstadt soll als Gemeinschaftsprojekt verstanden werden, das nur durch eine Zusammenarbeit aller wesentlichen Stakeholder gelingen kann. Der Fokus liegt hierbei insbesondere auch auf der Aktivierung neuer Bevölkerungsgruppen, die sich bisher noch nicht am Stadtentwicklungsprozess aktiv beteiligt haben.

Letztlich bietet der Verfügungsfonds „Pforzheimer Innenstadt“ für alle die Möglichkeit sich kleinteilige Aktionen und Projekte für das Quartier, die Nachbarschaft oder die Straße fördern zu lassen.

Kontaktperson

Michael Hertl

Fachbereichsleiter Innenstadtentwicklung

07231 39-3703

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